Sie befinden sich hier:

  1. Angebote
  2. Ergotherapie
  3. Anwendungsgebiete

Ergotherapie in der Psychiatrie

Ansprechpartnerin

Katharina Kraatz
Einrichtungsleiterin
Tel: 03949 51420 - 130
ergotherapie@drk-boerde.de Hackelberg 6
39387 Oschersleben

Psychiatrie ist die medizinische Fachdisziplin, die sich mit der Prävention, Diagnostik und Therapie psychischer Störungen beschäftigt und entspringt dem ehemaligen Fachbereich Nervenheilkunde, der auch das Gebiet der heutigen Neurologie umfasst.

Der Begriff ist aus den griech. Wörtern „psyche“ für "Seele" und „iatrós“ für "Arzt" zusammengesetzt.

Im Fachbereich der Psychiatrie behandeln wir also Patienten, die seelische Probleme haben und damit in ihrem Verhalten und ihren Emotionen soziale Schwierigkeiten entwickeln.

Solche Erkrankungen verursachen unterschiedliche Funktions- und Fähigkeitsstörungen:

  • Einschränkungen im Verhalten gegenüber Personen oder Objekten
  • Verlust der Orientierung zu Raum, Zeit und Person
  • Verarmung des Antriebs und Willens
  • Verlust des Realitätsbewusstseins und der Selbsteinschätzung
  • Störungen in der Wahrnehmung und der Wahrnehmungsverarbeitung sowie des Denkens
  • Probleme in der Selbstversorgung, der Alltagsbewältigung, in der persönlichen Hygiene und im Ankleiden
  • Probleme mit der zwischenmenschlichen Interaktion

Ziele einer ergotherapeutischen Behandlung bei psychischen Störungen

  • Verbesserung und Erhalt der Alltagsbewältigung und der eigenaktiven Tagesstrukturierung
  • Verbesserung situationsgerechten Verhaltens u. zwischenmenschlicher Interaktion
  • Wiedererlangung und Erhalt von Selbstvertrauen und Handlungskompetenz
  • Verbesserung und Erhalt kognitiver Funktionen
  • Stärkung der Kreativität
  • Verbesserung der Belastungsfähigkeit
  • Entwicklung, Verbesserung und Erhalt der Selbstständigkeit und Selbstversorgung

Maßnahmen zur Erarbeitung der Ziele

  • handwerkliche, gestalterische
    und spielerische Methoden
  • Methoden zur Verbesserung der
    sozialen Wahrnehmung, z.B. Rollen-
    und Regelspiele
  • Methoden zur Verbesserung der
    Körper- und Selbstwahrnehmung
  • Training der Selbsthilfefähigkeit
  • Kognitive Trainingsprogramme
  • Übungen zur Tagesstrukturierung
  • Belastungstraining

Patienten mit den angegebenen und weiteren Störungen können zur Verbesserung ihrer Fähigkeiten von ihrem Haus- oder Facharzt eine ergotherapeutische Betreuung  -die psychischefunktionelle Behandlung - verordnet bekommen.

Eine ergotherapeutische psychisch-funktionelle Behandlung dient der gezielten Therapie krankheitsbedingter Störungen der psychosozialen und sozioemotionalen Funktionen und den daraus resultierenden Fähigkeitsstörungen.

Die Behandlungsdauer einer Therapieeinheit bei einer psychisch – funktionellen Behandlung beträgt 60 Minuten.

Zu Beginn erfolgt in einem intensiven Erstgespräch mit der Ergotherapeutin, die Ausarbeitung der Funktionsstörungen und Probleme des Patienten. Gemeinsam werden dann die Ziele und Behandlungsmaßnahmen besprochen.

Diese Maßnahmen können als Einzelbehandlung oder als Belastungsprobe zusammenhängend durchgeführt werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit einer Gruppenbehandlung, die wiederum auch zusammenhängend als Belastungserprobung durchgeführt werden kann.

Ausschlaggebend dafür ist die Indikation mit einer dementsprechenden Verordnung durch den behandelnden Arzt.