Nachwuchsretter zeigen ihr Können – JRK-Wettbewerb im Kalibad Zielitz
Rauch zieht über die Wiese, der Grill glüht – plötzlich drei Verletzte, einer davon steht unter Schock. Eine Szene wie aus dem echten Leben – zum Glück nur gestellt. Doch das Wissen und Handeln, das jetzt gefragt ist, ist absolut real. Für die Kinder und Jugendlichen unseres Jugendrotkreuzes war das eine von vielen Herausforderungen beim 14. kreisinternen Ausbildungs- und Wettbewerbstag im Kalibad Zielitz. Dafür wurde das beliebte Freibad der Gemeinde Zielitz kurzerhand in ein Zeltdorf verwandelt – mit Übernachtung von Freitag bis Sonntag. Die Teilnehmenden konnten so nicht nur zeigen, was sie draufhaben, sondern auch ein ganzes Wochenende voller Gemeinschaft, Spaß und Lernen erleben.
Ein besonderes Highlight wartete bereits am ersten Tag: eine exklusive Bergtour auf den „Kalimandscharo“, organisiert vom Bergmannsverein Zielitz e.V. Die Teilnehmenden bekamen nicht nur spannende Einblicke in den Salzbergbau, sondern wurden mit einem beeindruckenden Panoramablick belohnt – ein unvergessliches Erlebnis für alle.
An insgesamt 16 Stationen stellten sich rund 90 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 21 Jahren abwechslungsreichen Aufgaben – von realistischer Erster Hilfe über Rotkreuz-Wissen bis hin zu Themen wie Umwelt, Migration, Spiel und Teamwork. Besonders eindrücklich: die Unfallszenarien mit geschminkten Notfalldarstellern, bei denen neben Fachwissen auch starke Nerven und soziale Kompetenz gefragt waren. Neben dem Grillunfall galt es etwa, eine gestürzte Person zu versorgen – während eine zweite beim Helfen selbst stürzte und panisch reagierte.
„Der Wettbewerb ist ein Jahreshöhepunkt. Hier zeigen unsere Gruppen, was sie draufhaben – nicht nur in Erster Hilfe, sondern auch in Sachen Teamgeist und Verantwortungsbewusstsein. Es ist beeindruckend zu sehen, mit welcher Ernsthaftigkeit selbst die Jüngsten auf die Notfallszenarien reagieren und mit welchem Ehrgeiz sie bei der Sache sind“, so JRK-Kreisleiter Niels Langhammer.
Wie viel die Kinder dabei mitnehmen, erzählt Nelly Köhler (8) von den Bambinis der Wasserwacht Haldensleben: „Ich war das erste Mal dabei und habe auch viele neue Freunde gefunden. Die Erste-Hilfe-Stationen fand ich toll, weil ich da gelernt habe, wie man anderen hilft, wenn sie sich wehgetan haben.“
In vier Altersklassen – von Bambini (6–9 Jahre) bis AK3 (17–27 Jahre) – traten die Gruppen gegeneinander an. Die Pokale holten sich:
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Bambini: „Die Wasserläufer“ der Wasserwacht Haldensleben
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AK1: „Red Cross Chicks“ der JRK Ortsgruppe Groß Ammensleben
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AK1: „Die Barleber Küken“ der SSD-Gruppe der Gemeinschaftsschule Barleben
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AK2: „Safety First“ der JRK Ortsgruppe Walbeck
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AK3: „Lifeline Legends“ der JRK Ortsgruppe Groß Ammensleben
Ein großer Dank gilt der Gemeinde Zielitz für die Bereitstellung des Kalibads und die langjährige, verlässliche Zusammenarbeit mit dem DRK-Kreisverband Börde – etwa bei der Unterstützung der Rettungsschwimmer während der Saison „Unser Kalibad ist nicht nur ein Ort zum Schwimmen und Spaß haben – sondern ein Ort der Begegnung, der Ausbildung und des Engagements“, betonte Bürgermeister Jonas Samsel beim Besuch des Wettbewerbs. „Wir freuen uns, dass wir mit unserem Freibad Veranstaltungen wie diese ermöglichen können, bei denen Kinder und Jugendliche so viel erleben und lernen können.“
Dass das Wochenende so reibungslos und erfolgreich über die Bühne gehen konnte, ist vor allem dem großartigen Einsatz von 85 Helferinnen und Helfern aus Haupt- und Ehrenamt zu verdanken. Sie sorgten mit Herzblut dafür, dass alles funktionierte – vom Aufbau der Stationen über die Versorgung der Gruppen, die Betreuung und Bewertung, die Nachtwache bis hin zu Auswertung und Abbau.
Ihr Einsatz macht eindrucksvoll deutlich, wie stark das Miteinander in unserem DRK-Kreisverband Börde ist – und dass Jugendförderung ohne Ehrenamt nicht denkbar wäre.
Eins wurde an diesem Wochenende mehr als deutlich: Wer beim Jugendrotkreuz mitmacht, lernt fürs Leben – und für den Ernstfall.